Gute Blume – Böse Blume Rosen als mariologische Symbole in der christlichen Malerei, die bunte Pracht der Blumensprache, die sich schon im alten China etabliert hatte und im viktorianischen Europa in Mode kam und die Flower-Power der 60er: Blumen sind seit Jahrhunderten ein fester Bestandteil von Kunst und Kultur. Die Ausstellung der Künstlergruppe Mühlacker im Rahmen der diesjährigen Gartenschau ergründet die kontrastreiche Vielfalt der Blumensymbolik. Der Ausstellungsstitel “Gute Blume – Böse Blume” mag merkwürdig klingen und führt zugleich zu der Frage, ob es gute oder böse Blumen überhaupt gibt. In der Tat erscheinen weder klassische Blumenstilleben des Barock noch Dürers Naturstudien als gut oder böse. Die Blumendarstellung erfüllt hier einen Selbstzweck. Darüber hinaus hält die Blume in ihrer vergänglichen Schönheit seit jeher einen festen Platz als Vanitas-Motiv in der Kunstgeschichte inne und die Schönheit ihrer Erscheinung ist auch der Grund, weswegen die Blume in erster Linie positiv konnotiert ist. Blumen werden gemeinhin mit Unschuld, Liebe und Treue assoziiert. Somit kann man in der Tat sagen: es gibt sie, die guten Blumen. Die andere Seite des hier aufgestellten Dualismus ist hingegen eine Seltenheit: die böse Blume blüht allegorisch bei Baudelaire und sprichwortlich im kleinen Horrorladen. Angesichts der kontextuellen Diversität darf die Neugier der Besucher auf die Werke der Künstlergruppe Mühlacker zurecht erblühen. Anastassia Rühl, M.A.!!!

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