Ein Künstler von hier, des Kunstvereins Enz e.V. und der Künstlergruppe Mühlacker.

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Als regionaler Künstler gemeinsam während der 57.Biennale Venedig2017 mit bekannten internationalen Künstlern wie Yoko Ono, Marina Ibramovic, Jeff Koons, Sarah Gold oder Markus Lüppertz und Anderen aus über 40 Nationen der ganzen Welt in einem Palazzo auszustellen, damit geht ein Traum für für mich als Vaihinger/Illinger Künstler KWAKU in Erfüllung. Als ich mich vor 20 Jahren auf der alle 10 Jahre stattfindenden Skulptura in Münster an einer Performance beteiligt hatte, kam schon ein gewisser Wunsch auf, auch einmal vielleicht als Künstler dabei sein zu dürfen. Aber dann Venedig.....

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Das Ausstellungskonzept der holländischen GAA-Foundation unter Förderung des Europäischen Cultural Centers ging großartig auf. „Personal Structures – open borders“, wie die Ausstellung mit meiner Beteiligung im Palazzo Mora heißt und bis Ende November zu sehen ist, ist ein großer Querschnitt der modernen Kunst aus der heutigen Zeit, dieses Jahr besonders der Bildhauerei. Damit möchte man das Bewusstsein für die philosophischeren Themen der zeitgenössischen Kunst, der Architektur und der Kunst und Kultur im Allgemeinen stärken. Um diese Themen einem breiteren internationalen Publikum zugänglich zu machen, organisiert die Stiftung Ausstellungen, Symposien, Publikationen, Kunst- und Architekturausstellungen jedes Jahr während der internationalen Biennale in Venedig. In den „ Persönlichen Strukturen - offenen Grenzen“will man die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Europäern im Dialog mit Werken von Nichteuropäern zeigen. Darüber hinaus stimuliert die Ausstellung eine bewusste Beziehung vom Zuschauer zu seiner täglichen Umgebung, um das Bewusstsein für die eigene persönliche Existenz zu erhöhen, als Menschen, die von einer bestimmten Kultur innerhalb von Zeit und Raum beeinflusst werden.

 

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Menschen kommen nach Venedig zur Biennale und den vielen Kunstevents aus aller Herren Länder. Wo in der Welt wird solch eine Aufmerksamkeit diesem Thema in einer ganzen Stadt als Podium dargeboten, so großartig, kreativ, poetisch, menschlich, freundlich und friedlich diesem Thema gehuldigt. Und das alle 2 Jahre wieder im Wechsel mit Architektur. Menschen kommen miteinander ins Gespräch. Natürlich ist es auch ein Markt der Möglichkeiten für all das dazu benötigte Personal, von Studenten, Facharbeitern zum Palazzo-Umbau, Transportbootführern, Technikern bis Grafikern, Kuratoren und Hausbesitzern, bis zu den Sponsoren. Nicht zu vergessen sind die vielen VenezianerInnen selber, etwa nur 60.000 an der Zahl, die die Kunst zulassen und in ihre Stadt einladen, immer wieder Millionen von Gästen ein tolles Quartier bieten oder als Wegweiser dienen. Der Beruf des Gondoliere aus dem Mittelalter wie die Stadt selber, wäre wohl längst ausgestorben.

 

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Schon bei der Vernissage am kamen mehrere Tausend Gäste in den 4 Stockwerke großen Palazzo Mora, darunter fast alle gut 300 nominierten Künstler, die zum Teil mehrere Tonnen schwere oder sehr große Skulpturen förmlich herankarren mußten, in Venedig dann sogar per Schiff und Kran bis in die oberen Stockwerke. Bis unmittelbar vor Eröffnung wurde die Ausstellung aufgebaut. Für 2 Künstler endete die Anlieferung mit einem Dissaster, denn ihre Skulpturen kamen 2 Tage zuvor zerstört vor dem Palazzo an. Das brachte kurz auch fast die Organisatoren aus dem Konzept. Aber durch die wochenlange und ausgezeichnete Vorarbeit eines 40 köpfigen Teams, darunter 4 fleißige junge Damen im Palazzo, super studentischen Helfern und vielen Handwerkern konnte pünktlich mit Prosecco und Aperol eröffnet werden. Obwohl der Eingangsbereich großzügig ist, war ein Durchkommen fast unmöglich. Unten spielte eine Jazzformation zur Begrüßung. Kurz vorher trafen sich alle beteiligten Mitglieder meiner Bildhauerorganisation Sculpturnetwork.org im Cafe gegenüber. Aus Deutschland waren in der Ausstellung etwa 20 Künstler beteiligt. In einem dicken Buch findet man alles zu den Ausstellern und Titeln der Ausstellung wie weitere Hintergründe ausführlich auf englisch erklärt.

 

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Und jedes Jahr wird aufs Neue total restauriert und für die jeweiligen speziellen Ausstellungskonzepte innenarchitektonisch umgestaltet. So sieht das ganze Haus anfangs immer wie eine große Innenbaustelle aus, was manchen Anlieferer erst etwas entsetzte. Im Palazzo Mora findet man z.B. neben meiner Istallation „Moonstones“, tieirsche Skulpturen, auf Stelen Gebettetes, Möbel aus Akkupunkturnadeln, eine selbstgebaute Maschine, die dauerhaft bis zum Ende unter musikalischer bandsprachlicher Begleitung indigene Symbole und Schriftzüge auf einer mehrere kilometerlangen Stoffrolle verewigt. Die Besucher werden eine Vielfalt an Skulpturalem entdecken, aber auch Bilder oder unterm Dach die wunderbare Installation von Künstlern aus dem langsam verlorengehenden Südseeparadies Kiribaty. Den Palazzo erreicht man mit dem Vaporetto über die Haltestelle Ca'Doro. Von dort gelangt man zu ihm am Ende der kleinen Gasse links die Strada Nova 100m entlang bis über eine Brücke und Kathedrale am Campo san Felize vorbei auf der rechten Seite. Für die Länderpavillion der Biennale selber empfehle ich das Arsenale z.B. mit den großen Geräusche machenden Steinkugeln und wunderbar gestalteten Lagerhallen, im Gardini, dem anderen Teil z.B. den Gemeinschaftspavillion Viva Arte Viva. Für den deutschen und als besten Ausgewählten Länderpavillion empfehle ich unbedingt gleich bei Eröffnung morgens anwesend zu sein, damit die 4stündige FaustPerformance ganz erlebt und verstanden werden kann. Für beide KunstOrte braucht es aber schon einen ganzen Tag.

 

 

Ohne letztendlich der tollen Unterstützung durch OB Maisch aus Vaihingen, der Sparkasse Pforzheim/Calw, dem OB Schneider aus Mühlacker, Landrat Röckinger und den Kunstverein Enz e.V. , sowie vielen Freunden, wäre meine Teilnahme nicht möglich geworden. Ihnen allen gehört mein besonderer Dank. Durch die Teilnahme beflügelt, möchte ich gemeinsam mit einem hiesigen Reisebüro für Interessierte 2 kleine Kunstreisetermine im 3Sternehotel in Venedig im Doppelzimmer mit Frühstück und Bahnreise anbieten. Der 1.Termin ist von Mittwoch Nacht bis Sonntag Abend 12. - 16.Juli und vom 23. - 27.August 2017. Kontakt über Mail:akwaaba@kwaku.de.

 

 

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Zu hoffen ist noch, dass zukünftig wieder den großen Kreuzfahrtschiffen das Einfahren in die Lagune bis zum Markusplatz verboten wird. Denn sonst würde das Fundament der Stadt langsam, aber stetig unterspült werden, wie Bewohner und Fachleute in letzter Zeit dramatisch feststellen konnten. Venedig und ihren Bewohnern wäre es sehr zu wünschen, der Kunst natürlich ebenso.

Somit würde auch den langlebigen Strombergeichengerecht, die schließlich halb Venedig tragen.


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